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Wie fotografiere ich mich selbst?

oder 7 Dinge, um mit fotografischen Selbstportraits zu starten

Wue fotografiere ich mich selbst?

Dieser Artikel ist interessant für dich, wenn dich Selbstportraits reizen, du aber bisher noch keine Erfahrungen damit gemacht hast. Ich erzähle dir in 7 Punkten, welche Tools du für den Start nutzen kannst.

7 Dinge, die du für dein Selbstportrait benötigst

Nach meiner Erfahrung reichen zunächst diese 7 Dinge, um mit fotografischen Selbstportraits zu starten.

 

1. Eine Kamera

2. Ein Stativ

3. Einen Fernauslöser

4. Einen ruhigen Ort

5. Eine Lampe oder ein Fenster

6. Zeit und Geduld

7. Abenteuerlust

Eine Kamera

Ja, ich bin der Meinung, dass es für die kreative Auseinandersetzung mit Selbstportraits eine Kamera braucht.

 

Natürlich kannst du auch versuchen, dein Handy zu benutzen, ich will dich auf gar keinen Fall davon abhalten, vor allem, wenn du keine Kamera besitzt. Wenn es das ist, was dich hindert, nimm dein Smartphone und fang an.

Ich persönlich empfinde allerdings den meist vorherrschenden Weitwinkel in der Handykamera als ungünstig, weil es häufig dazu führt, dass das Bild leicht verzerrt wirkt, was mit der Linsenwölbung des Weitwinkels zu tun hat.

Das lässt sich vermeiden, wenn ich eine Kamera mit einem Zoom oder einem Objektiv mit höherer Brennweite nutze.

 

Ich persönlich bevorzuge für ein reines Selbstportrait ein Objektiv mit 50er oder 85er Brennweite. Wenn du dich damit nicht auskennst, aber eine Kamera mit einem Zoom hast, kannst du diesen nutzen, indem du ihn so einstellst, dass er das Objekt (in diesem Fall dich selbst) näher heranzoomt.

 

Wenn du nur dein Handy zur Verfügung hast, dann benutze es. Mit ein bisschen Übung kann man auch damit schöne Bilder machen. Jedes Handy fotografiert anders, du kannst damit spielen und versuchen, heraus zu finden, wie du dich selbst damit gut einfangen kannst.

 

Ein Stativ

Für deine Kamera oder ggf. dein Handy benötigst du ein Stativ, da du ja dein Gerät nicht selber halten kannst. Wir wollen ja kein Selfie machen, sondern ein Selbstportrait.

Stative gibt es für wenig Geld bei deinem ortsansässigen Fotohändler oder bei größeren Technik-Kaufhäusern, genauso wie natürlich überall im Internet, wenn du ein wenig recherchierst. Für Handys gibt es günstige Aufsätze, mit denen man das Gerät am Stativ befestigen kann. Für die Kameras ist meist ein Universalgewinde am Stativ, worauf die meisten gängigen Kameras passen.

Einen Fernauslöser

Sehr hilfreich finde ich einen Fernauslöser. Für meine Arbeit ist dieses kleine Gerät nicht mehr wegzudenken.

Auch dies ist ein Utensil, was sich günstig beschaffen lässt. Es gibt welche, die kabelgebunden funktionieren, aber natürlich auch viele, die über Funk oder Bluetooth kombinierbar sind.

 

Es vereinfacht die Sache ungemein, da du nicht mit Selbstauslöseautomatik arbeiten und dauernd hin- und herspringen musst. Für mich bringt es mehr Ruhe in das Ganze.

 

Viele Kameras kann man auch über eine App bedienen. Das hat den Vorteil, dass du sogar den Bildschirm der Kamera gespiegelt bekommst. Ich arbeite nicht so gerne damit, weil mir das Handy in der Hand zu groß ist, aber es kann eine große Hilfe sein, gerade am Anfang, verschiedene Positionen auszuprobieren und zu sehen, was die Kamera sieht.

Einen ruhigen Ort

Leerer ruhiger Raum mit Stuhl und Fenster

Unabdingbar finde ich für ein Selbstportrait einen ruhigen Ort, an dem ich alleine arbeiten kann, ohne Gefahr zu laufen, dass mir gleich jemand ins Bild springt oder ich gestört werde. Gerade am Anfang, wenn du vielleicht noch unsicher vor der Kamera bist oder ohnehin innere Schweinehunde zu überwinden hast, hilft es ungemein, wenn du weißt, dass du alleine im Raum bist.

 

Natürlich kannst du dein Selbstportrait auch draußen machen, in der Natur, im Garten, auf der Straße, wo auch immer du willst und dich wohl fühlst oder herausfordern möchtest. Meine persönliche Erfahrung ist jedoch, dass es gerade zu Beginn viel einfacher ist, in einem ruhigen ungestörten Rahmen zu arbeiten.

Eine Lampe oder ein Fenster

Wenn du im Innenraum arbeitest, brauchst du entweder ein helles Fenster, durch das schönes Licht fällt, was du nutzen kannst oder eine bewegliche Lampe. Große Fenster bieten oft ein sehr schönes Licht zu bestimmten Tageszeiten.

Vermeide starke Sonneneinstrahlung, denn sie führt zu eher harten Schatten und starken Kontrasten. Vielleicht hast du einen dünnen, hellen Stoff, den du zwischen dich und das sehr helle Licht hängen kannst.

 Viele Portraitfotografen arbeiten mit natürlichem Licht. Finde heraus, zu welchen Tageszeiten schönes Licht durch dein Fenster fällt.

 

Du hast sicher mehrere Lampen zuhause. Damit kann man starten.

Eine Stehlampe, die du bewegen kannst, eine Schreibtischlampe oder auch eine Taschenlampe.  Sei kreativ und probiere aus.

Mit Licht steht und fällt alles in der Fotografie.

 

Auch hier: es gibt viele günstige Lampen, die sich für die Fotografie eignen und eine gute Lichtqualität haben, Ringlichter oder Portraitlichter findet man schnell im Internet. Die haben den Vorteil, dass sie bereits voreingestellt ein Licht haben, was sich farblich gut eignet. Manch heimelige Stehlampe bietet ein schönes Licht, ist aber sehr gelb, was die Fotos hinterher gelblich wirken lässt. Das kannst du zwar mit bestimmten Tools hinterher digital bearbeiten, aber es ist gut, das zu wissen.

 

Unterschätze nicht die Möglichkeiten der Dinge, die du zuhause hast. Man kann mit vielem hervorragend improvisieren und nachhaltig ist es auch. Ich habe meine Anschaffungen immer erst dann gemacht, wenn ich wusste, dieses Tool werde ich auch längerfristig benötigen und am Anfang einfach angefangen mit dem, was da war.

Es funktioniert, glaub mir.

Zeit und Geduld

Die letzten Tools, die du jetzt noch brauchst, sind ausreichend Zeit und Geduld.

 

Zeit, weil es darum geht, ins Ausprobieren zu kommen, ins Spiel und îns Tun.

 

Geduld, weil es sicher nicht gleich beim ersten Mal so sein wird, dass du denkst, 'yeah, das bin ich' oder 'yippieh, genauso will ich wirken'.

 

Im Gegenteil: es kostet vielleicht Mut und ein bisschen Überwindung, immer wieder neu anzufangen und verschiedene Positionen, verschiedene Perspektiven und unterschiedliches Licht auszuprobieren. Vielleicht sitzt du am Anfang nur da und fühlst. Ohne zu knipsen.

 

Sieh es als eine Reise, ein kleines Abenteuer mit dir selbst! Finde heraus, was du willst und wie du es willst. Was du nicht sehen willst und wie du dich selber sehen kannst und zeigen willst. Lerne dich kennen, mit all den Zeichen der Zeit oder des Lebens oder der Stimmung, in der du gerade bist.

Versuche, milde mit dir zu sein.

 

Und wenn du Lust hast: beobachte doch mal, was passiert, wenn du vor der Kamera sitzt oder stehst:

Was geht dir in dem Moment durch den Kopf?

Was für Gedanken tauchen auf?

Kannst du dich selbst beobachten oder fängst du schnell an, dich selbst zu bewerten?

 

Schreib es auf! Vielleicht kannst du damit ja später noch etwas anfangen ...

 

 

Und nun wünsche ich dir einen guten Start!

Contact

Andrea Friederichs-du Maire

Photography

Hamburg

welcome@dumairephoto.de

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